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Olaf Unverzart – ALP
September 2014 · Text zur Geschichte der Alpenfotografie, erschienen im Prestel Verlag
Mit welchen körperlichen und finanziellen Strapazen das Erreichen eines neuen Blickwinkels in den Anfängen der Gebirgsfotografie verbunden war, ist im Zeitalter der fotografischen Allgegenwärtigkeit kaum mehr vorstellbar. In aufwendigen Expeditionen mit bis zu dreißig Personen, darunter ortskundige Bergführer:innen und Träger:innen für Ausrüstung sowie Verpflegung mit einem Gewicht von rund 250 Kilogramm, machten sich die Pionier:innen der Alpenfotografie auf den Weg.
Der Münchner Fotograf Olaf Unverzart hat da vergleichbar leichtes Gepäck – doch auch er entscheidet sich für die Arbeit mit der Plattenkamera und den langsamen Weg in die Berge. Die in diesem Buch versammelten Bilder entstanden über einen Zeitraum von zwölf Jahren auf unzähligen Reisen und Touren. Auf analogem Film arbeitend, belichtet er seine Motive meist nur zwei Mal, und trifft so die wichtigsten Entscheidungen vor dem Auslösen. In dieser Entschleunigung wandert der Blick des Autors und verschiebt sich, er erlaubt sich zu zweifeln, vielleicht auch mal zu scheitern – denn indem er sich mit der Zeit verbündet, gewinnt Unverzart die Freiheit, den Dingen auf den Grund zu gehen, offene Fragen lange zu umkreisen und somit seinen eigenen künstlerischen Standpunkt zu festigen.
- Olaf Unverzart, „ALP“, Prestel Verlag, 2014
- Olaf Unverzart, „ALP“, Prestel Verlag, 2014
- Olaf Unverzart, „ALP“, Prestel Verlag, 2014
- Olaf Unverzart, Piz Badile, Bergeller Alpen, Schweiz, 800m, first ascent 1937 © Olaf Unverzart
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